Herzlich Willkommen bei Ihrer Mosterei Landenberger-Hornberger
Herzlich Willkommen bei Ihrer Mosterei Landenberger-Hornberger

Liebe Besucher(innen),

 

wir von der Mosterei Landenberger-Hornberger heißen Sie ganz herzlich auf unsere Homepage willkommen.

 

HISTORISCHES:

Unser Großvater Georg Armbruster bewies 1932 in einer wirtschaftlich unsicheren Lage den Mut, neben der Landwirtschaft eine fahrbare "Moste" zu kaufen. Diese fahrbaren Mosten wurden entweder von Hand betrieben oder mit einem oft in Scheunen stehenden Riemenantrieb unterstützt. Es wurde, wie zu damaliger Zeit üblich, mit transportablen Mosten von Haus zu Haus gefahren. Die heute noch betriebene Mosterei wurde 1952 von ihm erbaut. Der Kauf einer solchen hydraulisch arbeitenden Presse war 1952 eine relativ neue Technik. Der Druck wurde durch eine Wasserhydraulik erreicht. Diese kam in die Jahre und wurde 1989 durch eine modernere Ölhydraulik ersetzt.

 

Vor 40 Jahren war der Most noch das "Nationalgetränk" der Schwaben. Ob im Sommer beim Heu machen, oder bei Waldarbeiten, immer war der Most mit dabei. Und wollten die Kleinkinder mal nicht richtig schlafen, wurde kurzerhand auch mal etwas Most in den "Schobba" gefüllt! (nur mündlich überliefert). Die hervorragende Eigenschaft, den Durst zu löschen, hat er bis heute nicht verloren. Allerdings war es damals üblich, den reinen Most bereits im Fass mit Wasser anzureichern, oder den gepressten Trester nochmals mit Wasser anzusetzen und anschliessend auszupressen.

 

Gemostet wurde damals oft von morgens um 6 Uhr bis abends um 23 oder 24 Uhr. Anschliessend wurde noch 2 Stunden geputzt und so ging es von Ende September bis Mitte November. Das Arbeitstempo war noch etwas ruhiger, dafür jedoch auch körperlich anstrengender. Und vor allem galt das Motto: eins nach dem anderen.

 

Die Technik der Wasserhydraulik war einfach, immer wieder musste die Arbeit für kleine Reparaturen unterbrochen werden. Viele Kunden sahen das gern, lag doch schräg gegenüber das Gasthaus "Sonne" oder der "Grüne Baum" und damit eine angenehme Möglichkeit, die Wartezeit zu überbrücken. Dauerte die Unterbrechung gar bis in die Nacht hinein, durften die Kunden auch schon mal in der Stube des Mosters warten. Die gemütliche Wärme und das eine oder andere Viertele sorgten dafür, dass so mancher Wartende entschlummerte und geweckt werden mußte, wenn er an der Reihe war.

 

HEUTE:

Wir sind jetzt in der 3. Generation angekommen. Unsere Eltern Marianne und Fritz Landenberger, sowie Heidi und Walter Hornberger haben uns die Mosterei 1998 übergeben. Seither versuchen wir mit tatkräftiger Unterstützung aus der Verwandtschaft und dem Bekanntenkreis, die Mostetradition zu bewahren und durch Verbesserungen und erweiterte Dienstleistungen die Attraktivität zu steigern. Nicht zuletzt die Lebensmittelkrisen von BSE über Genmanipulationen und sonstige Mißstände haben uns alle wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgebracht: Manche in Vergessenheit geratende Rezepte und Lebensmittelverarbeitungen gewinnen wieder an Bedeutung und es heißt "Back to the roots" (Zurück zu den Wurzeln) der Obstverarbeitung.

 

Neben der wirklich traditionellen Mostvergärung im alten Holzfass oder im moderneren PE-Fass wurden auch die altbewährte Safterhitzung durch den angeschafften Durchlauferhitzer wieder in den Vordergrund gestellt. Hier wird der frisch gepresste Apfelsaft auf ca. 80° C erhitzt und kann bequem in Flaschen oder "Bag-In-Box"-Beutel abgefüllt werden. Aber auch hier ist Sauberkeit gefragt.

 

Außerdem kann auch der Apfelsaft zu Hause in ein Edelstahlfass gefüllt und über Monate haltbar gemacht werden. Ermöglicht wird dies durch kontrollierte Erhitzung des Fruchtsaftes mit eigenem oder ausleihbarem Tauchsieder. Anschließend wird der Saft mit reinem Öl und dem darauf schwimmenden Öldeckel abgeschlossen.

Auch trotz exakter Vorbestellung im 20-Minuten-Takt bringen die Kunden heute meistens noch viel Zeit zum Mosten mit. "Beim Mosten gehen die Uhren auch heute noch anders". Man trifft Bekannte, die man schon lange nicht mehr gesehen hat. Es wird fachgesimpelt über das richtige Mischungsverhältnis von Äpfeln und Birnen. Most ist schließlich nicht gleich Most. Kinder spielen zwischen leeren Fässern und dicken Säcken voll mit Äpfeln. Kenner rühmen die Vorzüge des vorigen Jahrgangs und stellen anhand des ersten Gläschens Süßmost Vermutungen über die Qualität des Mostes an. Der Alltagsstreß ist am Mostetag für ein paar Stunden vergessen.

Ist der Most dann endlich im Keller angelangt, kann getrost der Winter kommen, denn: Verdursten tut dann so schnell keiner.

 

Ihre Mostereifamilien Landenberger und Hornberger

 

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